Das Weiße Haus von Riga – die Lettische Nationaloper und Ballett auf dem Aspazijas-Boulevard – ist schon seit dem Jahr 1923 tätig, durchschnittlich werden hier pro Saison, die von September bis Ende Mai dauert, sechs Neuinszenierungen einstudiert, die das Gleichgewicht zwischen den beiden Genres Oper und Ballett bewahren. Innerhalb einer Saison werden insgesamt mehr als 200 Vorstellungen gegeben, daneben finden mehrere symphonische und Kammermusikkonzerte statt.
Die Anfänge der Oper sind im 18. Jahrhundert zu suchen, als im Herzogtum Kurland die ersten musikalischen Aufführungen stattfanden und in Riga die erste reisende Operntruppe auftauchte. Im Jahr 1782 wurde das Gebäude als das Städtische Deutsche Theater eingeweiht, wo sowohl Theater- als auch Opern- und Ballettaufführungen stattfanden. Einige Jahre arbeitete hier auch der berühmte deutsche Komponist Richard Wagner.
Die Geburtsstunde der Oper in Lettland ist in dem Jahr 1912 zu suchen, als unter Leitung von Pāvuls Jurjāns in Riga die Lettische Oper ihre Arbeit aufnahm. Im derzeitigen Operngebäude zeigte die Truppe der Lettischen Nationaloper am 23. Januar 1919 ihre erste Neuinszenierung. Es handelte sich dabei um die Oper "Der Fliegende Holländer" von Richard Wagner.
In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde das Operngebäude umfangreich renoviert und die Inneneinrichtung restauriert, wobei man sich streng an historische Vorlagen hielt und neugeschaffene Räume stilistisch angepasst wurden. Die Bauarbeiten wurden im Jahr 2001 abgeschlossen, als der moderne Komplex, der dem technischen und kreativen Personal neue Räumlichkeiten bot, sowie auch der Neue Saal mit 300 Zuschauerplätzen für die Realisierung eines breit gefächerten Profils von künstlerischen Projekten fertig gestellt wurden.