Bernar Venet (1941) ist eine der ikonischsten Figuren der zeitgenössischen Kunstszene, ein Pionier der Konzeptkunst. In seiner mehr als 60 Jahre währenden Karriere hat Venet nie aufgehört, Fragen zu stellen. Er gilt als der Innovator, der die mathematische Linguistik in die Kunst eingeführt hat. Diese Ausstellung bietet einen Einblick in sein Werk und seinen bedeutenden Beitrag zu den konzeptuellen Kunstprozessen des 20. und 21. Jahrhunderts.
Zu sehen sind 28 Werke - sowohl Beispiele aus dem Frühwerk des Künstlers als auch Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die zentrale Achse der Ausstellung ist die Mathematik, die nach Venés Worten „den höchstmöglichen Grad an Abstraktion in der Kunst“ umfasst. Die jüngsten Werke sind Teil eines zweijährigen Projekts zur generativen Kunst. Die digital gemalten Kompositionen sind das zweidimensionale Äquivalent zu Venés Effondrements-Skulpturen, bei denen Bögen und Winkel entgegen den natürlichen Gesetzen der Schwerkraft auf dem Boden zusammenbrechen und unerwartete Konfigurationen bilden. Die Bilder werden mit Hilfe von Algorithmen erzeugt, eine für Vené neue Technologie, die seinem experimentellen Geist entspricht.
Bernard Venés Werke sind in über 70 Museen weltweit zu sehen, darunter das Museum of Modern Art und das Guggenheim Museum in New York, das Hirshhorn Museum and Sculpture Garden in Washington DC, das Centre Pompidou in Paris sowie in den weltweit führenden Ausstellungshallen, Galerien und Sammlungen zeitgenössischer Kunst. Seine in Auftrag gegebenen Skulpturen befinden sich dauerhaft im öffentlichen Raum in Auckland, Austin, Bergen, Berlin, Bodrum, Bonn, Denver, Neulm, Nizza, Norfolk, Paris, Seoul, Shenzhen, Tokio und Toulouse. Bernard Venets 18 Meter hohes, 40 Tonnen schweres Stahlobjekt - eine Hommage an die olympische Fackel - ist das einzige öffentliche Kunstwerk, das speziell für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris geschaffen wurde.
Im Jahr 2023 erhielt Bernard Venet den Lifetime Achievement Award des International Sculpture Centre in New York. Der Künstler hat viele Jahre in New York gelebt, lebt aber heute in der südfranzösischen Stadt Lemoy, wo sich die Venet-Stiftung für die Künste befindet, die den Status eines besonderen europäischen Kulturziels erworben hat.