Der Triumpfbogen und das Geräusch, das entsteht, wenn ein Tennisball von einem Schläger getroffen wird, wecken im Viesturs-Garten Assoziationen an die atemberaubenden Wettkämpfe auf dem Tenniscourts "Roland Garros" in Paris. Denn an diesem Ort haben nicht nur die Anfänge dieser aristokratischen Sportart in Riga ihre Wurzeln, sondern auch die Sprösslinge in dritter Generation der vom Russischen Zaren Peter I gepflanzten Ulmen. Der Viesturs-Garten wird auch der "Park der Sängerfeste" genannt – hier fanden die ersten Lettischen Sängerfeste statt.
Der Viesturs-Garten ist der älteste Park in Riga und belegt eine Fläche von 7,6 Hektar. Er wurde an diesem Ort 1711 auf Beschluss des Zaren Peter I angelegt – der Russische Zar hatte sich diesen Platz für seine Sommerresidenz mit einem großen Garten ausgesucht. Im Jahr 1841 wurde er der Stadt Riga gestiftet und seit dieser Zeit werden dort verschiedene Veranstaltungen für die Rigenser ausgerichtet, wie Theateraufführungen und Musikkonzerte. In den sechziger Jahren wurde hier ein Restaurant eingerichtet, 1873 die Freilichtbühne errichtet, auf der das I. Allgemeine Lettische Sängerfest stattfand. Sei dem Winter 1883 gibt es dort eine Eisbahn und einen Rodelberg, den man mit dem Schlitten hinuntersausen kann, während man im Sommer dort unter freiem Himmel Tennis spielt. 1936 wurde der Triumpfbogen, auch Alexander-Tor genannt, hierhergebracht, und im Jahr 1973 wurde das architektonisch-bildhauerische Ensemble zu Ehren der Einhundertjahrfeier des Sängerfestes enthüllt. Im Moment kann man hier noch immer Tennis spielen, spazieren gehen, zuhören, wie die Enten im Teich schnattern, oder sich eine Wohnung in einem der anliegenden Neubauten kaufen.