Der 14. Juni 1941 war ein verhängnisvoller Tag für mehr als 15 000 lettische Bürger. Auf Beschluss der sowjetischen Behörden wurden sie ohne jegliche Prüfung in Viehwaggons gepfercht und von der Station Torņakalns in die entlegensten Winkel der Sowjetunion deportiert, wo sie sowohl unter den harten Bedingungen des Weges als auch in Konzentrations- und Todeslagern zum Verhungern, Erfrieren und Sterben verurteilt waren.
Zum Gedenken an diese Opfer des kommunistischen Terrors wurde auf der Bahnhofsstation Torņakalns eine Gedenkstätte errichtet, deren emotional eindrucksvollstes Element der Deportationswaggon ist. Wenn man sich den kleinen Waggon in natura anschaut, ist es schwer vorstellbar, dass mehr als 40 Personen darin "verladen" werden konnten. Ganz zu schweigen von der Vorstellung, dass unter solchen Bedingungen - im Falle vieler ohne ausreichende Nahrung, ohne das Nötigste, ohne irgendetwas - Tausende von Kilometern zurückgelegt werden musste…
Der Gedenkstein vor dem Bahnhofsgebäude wurde 1990 enthüllt, sein Autor ist der Bildhauer Ojārs Feldbergs. Der Gedenkwaggon wurde nach alten Fotos restauriert und 1996 aufgestellt. Das 2001 eingeweihte Denkmal (Bildhauer Pauls Jaunzems, Architekt Juris Poga) kann ebenfalls in der Nähe des Waggons besichtigt werden. Es besteht aus fünf Figuren aus gebrochenen Stein, die "die zerstörten Familiennamen und die drei verbannten Generationen" symbolisieren.