Von Frauen bewundert und gehasst, von Männern begehrt und verurteilt - Carmen verändert den Rest der Welt. Der Hass gegen sie beruht auf dem Verlangen, das diese Frau entfesselt...
Die Regisseurin Marie-Eve Signeyrole zu ihrem Debüt auf der Bühne der Lettischen Nationaloper (LNO): Wir haben uns dazu entschieden die Geschichte in der Peripherie am Rand einer Großstadt darzustellen: Kinder, die in Höfen spielen und die Polizei provozieren, Vergeltungsschläge unter Drogendealern, Straßenkünstler und Tänzer, die sich selbst verwirklichen wollen... Eine kleine Welt voll von Gewalt, die von der unglaublichen Grausamkeit der zwischenmenschlichen Beziehungen geprägt ist. Wir brauchten eine Umgebung, in der der soziale Kontext jegliche Sinnlichkeit, Verlangen und Freiheit verleugnet. Der Körper von Carmen bildet somit einen Kontrapunkt zu den Plattenbauten der Umgebung. Es ist eine Art von neuem Feminismus unter den Bewohnern der Vorstadt, eine Art von Weiblichkeit, die mit den von Männern geschaffenen Gesetzen spielt.