Der Jugendstil ist eine kunstgeschichtliche Epoche zum Ende des 19. Jh./Beginn des 20. Jh. In der Architektur beginnt hiermit das System der modernen Stile. Die Entwicklung des Jugendstils in Riga fiel in der Geschichte der Stadt zeitlich mit einem nie dagewesenen Aufschwung zusammen.
Die Einwohnerzahl Rigas wuchs enorm und in wenigen Jahren wurden mehr als 100 mehrgeschossige Mauerbauten errichtet. 1904 verschwand der architektonische Stil der zweiten Hälfte des 19. Jh. - der Eklektizismus - und der heutzutage typische Charakter des Rigaer Zentrums entstand. Ungefähr 40% der Gebäude im Zentrum sind Jugendstilbauten, das ist erheblich mehr als in jeder anderen Stadt der Welt.
Die Jugendstilarchitektur konzentriert sich hauptsächlich in einem Viertel der Stadt, das "Klusais centrs" ("Das stille Zentrum") genannt wird. Es befindet sich 10 Gehminuten von der Altstadt entfernt und ist ein herausragendes historisches Erbe im architektonischen Gesicht der Stadt.
Die Alberta iela (Albertstraße) ist die Jugendstilperle Rigas, entlang der Straße reihen sich prächtige historische Art nouveau-Bauten. Jedes Gebäude ist eine einmalige Errungenschaft der Architektur des 20. Jh., zudem fand der Bau in sehr kurzer Zeit statt - von 1901 bis 1908. Acht der Gebäude in der relativ kurzen Straße stehen unter Denkmalschutz.