Klingt beinahe unglaublich, aber noch im 16. Jahrhundert floss hier ein kleiner Fluss, der Riga seinen Namen gegeben hat. Früher war der Fluss ein belebter Schiffsweg, auch "Roggenweg" genannt, über welchen vom Lande Getreide nach Riga gebracht wurde. Später bekam er den Namen Rīdzene, und noch später – als er immer enger wurde – Rīdziņa. Heute wiederum klingen hier die Schritte der Rigenser und der Gäste der Stadt, weil der Platz mit Pflaster ausgelegt ist. Die schönen Blumenbeete erinnern die Passanten an die guten alten Zeiten.
Der Platz befindet sich zwischen den Zirgu, Meistaru und Kaļķu Straßen. Er wurde quasi durch den Zweiten Weltkrieg "erschaffen", als dort die zerstörten Häuser abgerissen wurden. 1950 wurde an diesem Ort ein Platz eingerichtet, dem man ursprünglich den Namen "Platz der Philharmonie" gab, was neue Töne in das musikalische Architekturensemble einführte. Seit dem Jahr 1941 ist in dem Gebäude der Großen Gilde der Konzertsaal der Lettischen Philharmonie untergebracht, in dem man bis heute Musik macht.
Hier befinden sich auch das Gebäude der Kleinen Gilde, das eigentümliche Katzenhaus und das Rigaer Russische Schauspieltheater. Im Sommer gibt es hier Cafés und die aus Blumen gefertigten Wellen in den Beeten bewahren die Erinnerung an den Fluss, dessen Name noch immer im Namen der Stadt Riga lebendig ist. Im Winter kann man auf dem Livenplatz Schlittschuh fahren – hier wird eine Eisbahn geöffnet. Dieser Ort schläft nie und unterscheidet sich in dieser Hinsicht kaum von New York. Hier pulsiert immer das jugendliche Leben der Altstadt.