Thema der Ausstellung "Am Ende des Haares" ist die Bewegung und die Zeit, die schwer fassbar und unfixierbar ist. Der Moment als Referenzpunkt, der den Lauf der Dinge bestimmt, wo in einer Hunderstel-Sekunde alles anders werden kann.
In dieser Ausstellung ist die plastische Linie zum bestimmenden Ausdruck geworden, um den sich der Bildraum formt. Bewegungswirbel und Liniengewirr erzeugen kontrastreiche Aufblinkungen, die sowohl physische als auch emotionale Prozesse symbolisieren können und die Vergänglichkeit der eigenen Existenz andeuten. Das Vorhandensein von Schatten auf scheinbar ephemeren Objekten ist signifikant und verweist auf die Präsenz des Raums. Die Geste der Malerei ist in vielen Werken unvorhersehbar geworden und lädt den Betrachter dazu ein, sich auf die kleinsten Linien zu konzentrieren. Die Werke sind von spannungsgeladenen, mystischen Stimmungen durchdrungen, wobei sich die meisten Handlungen in der Dunkelheit abspielen - irgendetwas wird passieren. Die Welt der Figuren von Mārīte Guščika ist visuell unerkennbar, doch die Bilder, die sie erschafft, sind so faszinierend, dass es scheint, als würde man in einem Moment der Vertiefung etwas von der bekannten Materie der Welt wiedererkennen.